Anzeichen für eine Frühgeburt: keine, problemlose Schwangerschaft, etwas vergrößerter Bauch, jedoch keine Wehen spürbar.
Philipp wurde durch einen Notkaiserschnitt am 15.12.2004 auf die Welt gebracht, die Wehentätigkeit (bis zu einer Routineuntersuchung unbemerkt) konnte trotz Medikamente und
einer Fruchtwasserentnahme nicht gehemmt werden.
Apgar-Werte: 8 9 8 ? ?
Am 3. Lebenstag akute Verschlechterung im Rahmen einer beidseitigen Hirnblutung mit heftigsten Apnoen/ Bradykardien und rasch ansteigendem Sauerstoffbedarf. Philipp wurde daraufhin
intubiert und unter der Gabe von NO konnte eine langsame Stabilisierung und Reduktion des Sauerstoffbedarf erreicht werden.
Bei einer Anämie im Rahmen der IVH wurde 3malig eine Transfusion von EK und 6malig eine Gabe von fresh frozen Plasma notwendig. Im Rahmen der Hirnblutungen (IVH)
fraglich kurzzeitige Krampfanfälle.
Nach Zunahme des Kopfumfanges außer der Norm wurde täglich eine Ventrikelpunktion notwendig (Maximaldrücke bis 26cm H²O). Nachdem der Punktionsbedarf auf 2x täglich gestiegen ist, wurde Philipp am 18. Januar 2005 ein Rickham-Reservoirs angelegt. Der Hirndruck wurde deutlich geringer, der Liquor sichtbar klarer. Es erfolgten tägliche Punktionen des Reservoirs, dabei Maximaldrücke um 10cm H²O.
Bei Zunahme des Punktionsbedarfs (bis 2x täglich 6-8ml) und weiterer Zunahme des Kopfumfanges erfolgte am 2. März 2005 die Anlage eines ventrikulo-peritonealen Shunt, dabei konnte das
Rickham-Reservoir entfernt werden.
Am 8. März 2005 wurde eine im Verlauf aufgetretene Leistenhernie rechts in Intubationsnarkose verschlossen.
Entlassung aus dem Stadtkrankenhaus Worms am 12. März 2005 (Geburtstermin war der 17. März 2005) mit einem Heim-Monitor.
Entlassungsgewicht 3160g, Länge 51cm
Regelmäßige Kontrollen in der Kinderklinik der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie im Stadtkrankenhaus, Kinderarzt und Augenarzt folgten. Dabei wurde bei einer EEG-Verlaufskontrolle und
Video-Dokumentation zur Beurteilung der Spontan.Motorik festgestellt, dass diese im Hinblick auf den komplikationsreichen postpartalen Verlauf noch befriedigend ist, sich jedoch erste Hinweise
auf Störungen der motorischen Entwicklung zeigen. Die begonnene Krankengymnastik nach Bobarth sowie Osteopathie-Behandlungen wurden daraufhin fortgesetzt.